In Deutschland ist der Schreiadler [Clanga pomarina] vom Aussterben bedroht. Lediglich im Nordosten ist er mit ca. 120 Brutpaaren noch vertreten.
Sein Lebensraum sind Wälder mit einer Vielfalt an Baumarten und Altersstadien und hohen Grundwasserstand, sowie nahliegende Wiesen.
Seine Nahrung besteht aus bodenbewohnende kleinen Wirbeltiere bis zur Größe junger Feldhasen sowie aus Wirbellosen und Aas. Seine Jagdmethoden sind der Suchflug, die Ansitzjagt und die Fußjagt. Für letzteres sind die Schreiadler bekannt, dabei laufen sie vor allem auf Wiesen oder abgeernteten Äckern größere Strecken.
Der Horst wird auf Bäumen meist am Waldrand errichtet. Das Gelege bestehen meist aus zwei Eiern. Die Brutdauer beträgt 38 bis 41 Tage, wobei überwiegend das Weibchen brütet. Falls zwei Küken schlüpfen, wird das zweite Küken vom zuerst geschlüpften Geschwister durch Schnabelhiebe getötet. Diese Geschwistertötung ist angeboren und wird als Kainismus bezeichnet.
Schreiadler haben eine Brut im Jahr. Sie bleiben ihrem Brutrevier lebenslang treu. Sie sind Langstreckenzieher und überwintern im südlichen Afrika. Leider gibt es hohe Verluste bei ihrem Zug durch menschliche Verfolgung am östlichen Mittelmeer. |